EmK - Geschichte

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Geschichte des Methodismus


Der Methodismus hat seine Wurzeln im England des 18. Jahrhunderts. Er entstand als eine Erweckungs- und Erneuerungsbewegung innerhalb der anglikanischen Kirche um den anglikanischen Pfarrer John Wesley (1703 - 1791), dessen Bruder Charles und George Whitefield.

 

Die Evangelisch-methodistische Kirche steht auf dem Boden der Reformation. Für ihre Theologie waren anglikanische, lutherische, herrnhutische und gemäßigt-calvinistische Einflüsse bestimmend. Am stärksten vertreten ist sie in den Vereinigten Staaten, wo sie die zweitgrößte protestantische Kirche darstellt. Obwohl sie Freikirchler sind, unterscheiden sich methodistische Christen in ihrer Glaubenspraxis nur wenig von lutherischen oder reformierten Evangelischen.

 

Die Geschichte des Methodismus beginnt im 18. Jahrhundert in England. Einige junge Theologiestudenten suchten nach einem im Lebensalltag sichtbar werdenden Glauben. Die erste methodistische Kirche in den USA wurde nach dem Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) an Weihnachten 1784 im an der Ostküste der USA gelegenen Baltimore gegründet. Schnell wird sie zu einer der größten christlichen Kirchen der USA. In Deutschland fasste die methodistische Bewegung durch Rückwanderer aus England und den USA Fuß. Impulse von England aus gibt es von 1831 an, aus den USA kommend ab 1848.

Organisation


Das methodistische Konferenzsystem

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist von der Gemeindeebene bis zum obersten weltweiten Leitungsgremium in »Konferenzen« organisiert. Dort werden Glaubensfragen und Verwaltungsdinge, Fragen zur Verfassung und Ordnung der Kirche sowie Schwerpunkte der regionalen und überregionalen kirchlichen Arbeit besprochen und entschieden.

 

Biblisch betrachtet gründet diese Struktur im sogenannten Apostelkonzil, das in der Apostelgeschichte in Kapitel 15 beschrieben ist. Dort wird ungeschönt und ganz menschlich von den Auseinandersetzungen zwischen Christen aus jüdischer und heidnischer Herkunft in der noch jungen christlichen Missionsbewegung erzählt. Der zunächst unlösbar erscheinende Richtungsstreit wird an die »Apostel und Ältesten in Jerusalem« herangetragen. Sie sollen entscheiden und Weisung geben. Nach heftigen Auseinandersetzungen ergeht aus Diskussion, Gesprächsbeiträgen und Beratung ein wegweisender Beschluss. Diese Begebenheit beschreibt das intensive geistliche Ringen um Lösungen angesichts von Herausforderungen und Fragestellungen, mit denen damals die junge christliche Bewegung konfrontiert war. Bis heute ist die Kirche Jesu Christi in ihrer jeweiligen Zeit mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Das sogenannte »Apostelkonzil« ist dafür das Vorbild, gemeinsam Lösungen zu suchen und zu finden.

 

Die Pastoren und Pastorinnen sind, anders als bei anderen Freikirchen, nicht von der Gemeinde selbst angestellt, sondern von der Evangelisch-methodistischen Kirche. Die Pastoren erhalten vom Bischof die Dienstzuweisung auf einen Gemeindebezirk, den sie in meist mehrjährigen Abständen wechseln. Im deutschsprachigen Raum erfolgt ihre Ausbildung in der Regel an der Theologischen Hochschule Reutlingen.

 

Als Freikirche verzichtet die Evangelisch-methodistische Kirche auf den Einzug von Kirchensteuern; sie finanziert sich allein durch freiwillige Beiträge ihrer Mitglieder.

 

In Deutschland gehören rund 52.000 Menschen zur Evangelisch-methodistischen Kirche. Die knapp 500 Gemeinden verteilen sich unterschiedlich auf die Konferenzregionen in Norddeutschland, Ostdeutschland und Süddeutschland.

Weltweit sind es über 80 Millionen Menschen, die zu Kirchen methodistischer Tradition sowie mit ihnen verbundener unierter und vereinigter Kirchen gehören.

Ökumene


Es gehört zum Methodismus, den Dialog mit allen Christen zu suchen, egal welcher Kirche oder Glaubensrichtung sie angehören. Die Liebe zu Gott und der Respekt voreinander genügen, um ein solches Miteinander zu ermöglichen. Methodisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich nicht durch Formen ihres Glaubens und ihrer Lehre von anderen abgrenzen möchten, sondern Wege zueinander suchen und miteinander gehen. Dabei müssen die Gesprächspartner nicht in allen Fragen biblischer Lehre und praktischer Frömmigkeit übereinstimmen. Wo die Liebe zu Gott und das »aufrichtige Herz« Orientierung geben, sind Grenzen überbrückbar. Deshalb reichen Methodisten immer die Hand zum ökumenischen Miteinander und sind seit jeher in vielen ökumenischen Prozessen engagiert.

 

Mit den evangelischen Landeskirchen in Deutschland ist die Evangelisch-methodistische Kirche durch die engstmögliche Form, die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verbunden. Das bedeutet, dass sie in vollständiger gegenseitiger Anerkennung in einer Kirchengemeinschaft verbunden sind, das schließt auch die Austauschbarkeit der Ämter mit ein. Darüber hinaus ist es in einigen Regionen Deutschlands möglich, zwischen der dortigen evangelischen Landeskirche und der Evangelisch-methodistischen Kirche in Form eines Übertritts zu wechseln, was somit keinen Austritt mehr erfordert. Darin drückt sich gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung aus, die das Miteinander betont.

 

Die Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), in der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) und in der Evangelischen Allianz ist für die Evangelisch-methodistische Kirche selbstverständlich.

 

Methodisten gehen davon aus, dass Gottes Gnade allen Menschen gilt. Der Glaube ist sowohl Gottes Werk im Menschen als auch Entscheidung des Menschen.



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